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Gemeinschaftspraxis Uetendorf

Dr. med. Matthias Tapis - Dr. med. Mirjam Rolli - Dr. med. Simon Berger

Vergessene Mütter

Bei Informationen zu Kindern, Erziehung, Kinderkrankheiten und anderen Problemen der Kinder wird die oft wichtigste Bezugsperson des Kindes, nämlich seine Mutter, gefliessentlich vergessen. Die Probleme mit den Kindern sind sonst schon belastend genug, wir wollen nicht auch noch Probleme mit unseren Frauen! Diese Haltung führt dazu, dass sogar Mütter selbst glauben, immer funktionieren zu müssen. Kommen sie mal an ihre Grenzen (was in keiner Weise verwunderlich ist), so glauben sie daher oft selbst, dass sie zu wenig belastbar seien oder "irgendetwas falsch machen".

Tatsache ist aber:

  • Mütter haben lange Arbeitstage, oft arbeiten sie 14 Stunden, die übrigen 10 Stunden sind sie auf Pikett. Arbeitsfreie Ferien gibt es keine.
    -> Das Obligationenrecht erlaubt eigentlich keine solchen Arbeitsbelastungen.
  • Mütter werden in ihrer Arbeit enorm häufig gestört durch die Kinder selbst (bei kleinen Kindern ca. 80 Mal pro Tag) oder andere Familienangehörige.
    -> Und jeder weiss aus eigener Erfahrung, wie schwierig und kräfteraubend häufige Störungen sind.
  • Mütter erhalten das Gefühl vermittelt, ihre Arbeit sei einfach, leicht zu bewältigen, manchmal zwar etwas eintönig, aber im gesamten wenig belastend und volkswirtschaftlich unrentabel.
    -> Nur Einfältige halten die Erziehung von Kindern für unwichtig und die fazettenreichen Anforderungen eines Haushaltes als wenig belastende Arbeit.

Tatsache ist aber auch, dass sehr viele Mütter von kleinen Kindern heute überlastet (nicht überfordert) sind, krank werden, sich unwohl und sehr oft müde fühlen.
Die Pharmaindustrie hat darauf reagiert und macht die Frauen glauben, es fehle ihnen an Eisen. Oft ist es aber nicht das Eisen das fehlt, sondern es sind die Strukturen der modernen Familie, welche Frauen an ihre Grenzen bringt.