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Gemeinschaftspraxis Uetendorf

Dr. med. Matthias Tapis - Dr. med. Mirjam Rolli - Dr. med. Simon Berger

Borreliose

Die Borrelikose ist die häufigste durch Zecken übertragbare Erkrankung in der Schweiz. Man schätzt, dass jährlich in der Schweiz 3000 - 5000 Menschen daran erkranken. Erreger ist nicht ein Virus wie bei der FSME, sondern ein Bakterium, das im Darm der Zecken lebt.

Die Ansteckung mit Borreliose geschieht durch einen Zeckenbiss. Dabei nimmt man heute an, dass die Übertragung nicht sofort passiert sondern erst nach etwa 12 bis 24 Stunden passiert, weil die Bakterien nicht wie FSME-Viren in den Speicheldrüsen der Zecken vorhanden sind, sondern im Darm. Entsprechend auch die Empfehlung, eine Zecke möglichst bald zu entfernen mit einer Methode, welche ein "Würgen" oder "Erbrechen" der Zecke vermeidet.

Zecken, die Borrelien übertragen kommen weitgehend in der ganzen Schweiz vor.

Karte Borreliose Schweiz Vergrösserung

Die Krankheitszeichen einer Borreliose sind sehr unterschiedlich. Und viele der möglichen Zeichen einer Infektion durch Borrelien können auch durch andere Leiden bedingt sein. Das erschwert die klinische Diagnose einer Borreliose.

Fast einziges typisches und oft vorhandenes Symptom ist das so genannte Erythema migrans, (auch: Wanderröte). Es handelt sich um eine meist etwa 10-30 cm grosse, sich ausdehnende Hautrötung um die Bissstelle der Zecke. Diese Rötung entsteht nach wenigen Tagen und verblasst dann fatalerweise auch ohne antibiotische Behandlung nach 1-2 Wochen und kommt in der Schweiz auch nur in etwa 30 % der Infektionen vor.
Erythema migrans am Rumpf (grosse Bild)

Einige der in diesem Stadium nicht behandelten Personen können nun nach Wochen bis Monaten durch Befall weiterer Organe ins zweite Krankheitsstadium übertreten. Dabei werden die Gelenke (vor allem die Kniegelenke), das Nervensystem (Hirnhaut, Gehirn, Gesichtsnerven), die Haut (Schwellungen, etc.) und selten das Herz (Herzrhythmusstörungen) betroffen. Werden diese Erkrankungen nicht rechtzeitig erkannt und mit Antibiotika behandelt, können chronische Schädigungen (z.B. Arthrosen, Hautveränderungen, oder auch eine chronische (invalidisierende!) Müdigkeit und sogar Persönlichkeitsveränderungen) zurückbleiben (Stadium III)

Die Borreliose als bakterielle Erkrankung lässt sie sich im frühen Stadium meist gut antibiotisch behandeln.
Später auftretende und chronische Symptome sind schwieriger therapierbar (mehrwöchige Antibiotika-Infusionen) und heilen manchmal nur unvollständig ab.